Paradoxa sind Blendwerk. Gerade noch Widerspruch, plötzlich schon Wahrheit. Versuchen wir ihnen hobbyetymologisch auf die Schliche zu kommen, dann finden sie sich irgendwo zwischen den altgriechischen Begriffen παρά (für neben oder außer) und δόξα (für Meinung oder Ansicht). Geht es hier also eigentlich um Standpunkte!? Wir wissen es nicht. Der Duden weiß es auch nicht so genau. Deswegen versucht die Textsammlung „When Paradox Holds Power“, etwas Dunkel ins Licht zu bringen.
Warum ist das Paradox so en vogue? Leben wir in einer paradoxen Zeit? Oder fallen uns einfach keine Ausreden mehr ein? Um diesen Fragen näher zu kommen, hat botopress über zwanzig Paradoxa aus den letzten zehn Jahren gesammelt und Menschen aufgerufen, diese wieder- und umzuschreiben. Autoren und Kopisten, Comic-Helden und Exhibitionisten, Praktiker und Wissenschaftler geben sich die Sonnenbrille in die Hand. Entstanden sind Texte, die manchmal blenden und manchmal Schatten spenden: Es geht um chillende Teenager, plaudernde Zombies und quantentheoretische Katzen. Paradoxa sind überall. You will see!
Jens Hälterlein hat in Jena und Paris Soziologie, Politikwissenschaft und Philosophie studiert. Er ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Zentrum Technik und Gesellschaft der TU Berlin. Seine Promotion „Die Regierung des Konsums“ ist 2014 beim VS Verlag erschienen. Für botopress begleitet er die Reihe „falten und glätten“ mit kurzen Betrachtungen zu aktuellen Werbekampagnen. Diese Reihe widmet sich Fragen der Autor- und Nachbarschaft.
Als erster Teil ist “Halluzinogene Ordnungen. Einhundert erste Sätze“ erschienen.
When Paradox Holds Power
einundzwanzig Versuche zum Paradox
Sammlung unveröffentlichter Texte (dt./engl.)
19 Autoren aus Alltag, Kunst, Politik
Supplement von Jens Hälterlein
botopress, 2015
Verlagsreihe: falten und glätten (no. 2)
Handgebundenes Faltbuch im A5-Format
einzeln in Schutzhülle verpackt
ISBN 978-3-946056-01-0
8,50 EUR